Osterholz liegt im Osten des Stadtgebietes Bremen an der Grenze zum niedersächsischen Landkreis Verden mit der Gemeinde Oyten im Osten jenseits der Bundesautobahn 27, im Norden angrenzend an den Stadtteil Oberneuland, im Westen angrenzend an die Ortsteile Vahr und Selbaldsbrück, im Süden an Hemelingens Ortsteile Arbergen und Mahndorf.
Der heute städtische Charakter des Stadtteils Osterholz mit den fünf großen Ortsteilen ist durch den intensiven Wohnungsbau entstanden. In den 50er Jahren erfolgten Erschließungen und Bebauungen nach dem Leitbild einer aufgelockerten Stadt. In den Jahren 1964 bis 1967 entstand die Wohnbebauung in Blockdiek und Anfang der 70er Jahre das Bauvorhaben in Tenever. Der Stadtteil Osterholz hat eine Flächenausdehnung von 1.288,4 ha mit einer Einwohnerzahl von 37.588.
Osterholz bietet eine dörfliche Struktur entlang der Osterholzer Dorfstraße sowie attraktive Siedlungen und Reihenhausquartiere bis hin zu Großgeschossquartieren in Tenever.
Der Stadtteil Osterholz feierte im Jahr 2006 sein 825-jähriges Jubiläum. Aus dem einst ländlichen Dorf ist ein moderner, vielseitiger und attraktiver Stadtteil, insbesondere auch durch die Ausweisung von neuen Baugrundstücken geworden. Mit dem Weserpark verfügt Osterholz neben der Innenstadt über ein Einkaufscenter, welches mit 170 Fachgeschäften ein breit gefächertes Einzelhandelsangebot anbieten. Der Weserpark ist eines der größten in Norddeutschland.
Mit dem sozialen Stadtentwicklungsprogramm "Wohnen in Nachbarschaften (WiN)" wurde beispielsweise die Wohn- und Lebenssituation in Blockdiek und Tenever erheblich verbessert.
Auch mit dem Stadtumbau-Projekt in Tenever, die Sanierung Tenevers mit dem Rückbau der Krause-Wohnungen wurde ein problematischer Ortsteil aufgewertet und das Wohnen in diesem Quartier wieder attraktiver gemacht. Der Ortsteil Tenever ist die Heimat für Menschen aus über 80 Ländern. Das hat viele Vorteile, denn die Kinder und Bewohner wachsen interkulturell auf, leben mit Kulturvielfalt, Weltoffenheit und Toleranz.
Im Mai 2006 wurden mit einem symbolischen Spatenstich die Modernierungsmaßnahmen des Hallenbades in Tenever "OTe-Bad" begonnen und beendet.
Die Anbindung des Stadtteils mit öffentlichem Personennahverkehr soll deutlich verbessert werden. Die Straßenbahnlinie 1 wird von der jetzigen Endhaltestelle an der Züricher Straße über Tenever und den Weserpark bis zum Bahnhof Mahndorf geführt. Dort entsteht ein Umsteigepunkt auf das Bahnnetz Bremen und zahlreiche Buslinien. Die Straßenbahnlinie 1 wird ab Ende März 2012 ihre Fahrt zunächst bis zur provisorisch eingerichteten Wendeschleife am Nußhorn aufnehmen, da die Bauarbeiten an der Unterführung der Deutschen Bundesbahn am Ehlersdamm bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollendet sein werden. Die Inbetriebnahme bis zum Bahnhof Mahndorf ist für Ende März 2013 geplant.
Pläne für die Verlängerung der Straßenbahnlinien 2 und 10 beinhalten eine neue Endhaltestelle der Linie 10 bei Daimler Chrysler sowie die Endhaltestelle der Linie 2 am Kreuzungsbereich Osterholzer Land- und Osterholzer Heerstraße. Diese Pläne sind jedoch nicht priorisiert.
Bremen verfügt vielerorts noch über herausragende Altbaumbestände, die eine überraschend beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt beherbergen. Einige besonders schöne Bereiche finden sich im Bremer Osten. Der Schutz und der Erhalt dieser Altbaumbestände verdient im Interesse der Lebensqualität unserer Stadt gesteigerte Aufmerksamkeit.
Die Grüne Lunge des Stadtteils Osterholz neben vielen Parks und Grünbereichen ist die "Osterholzer Feldmark", welche noch heute zum Teil landwirtschaftlich genutzt wird.
"Krietes Wald" befindet sich in unmittelbarer Nähe des Weserpark Centers. Wegen des alten Baumgehölzes durch ungestörte, jahrzehntelange Entwicklung zählt Krietes Wald zu den Fauna-Flora-Habitat-Gebieten. Krietes Wald
Zahlen, Daten, Fakten
Ortsteil | Fläche | Einwohnerzahl |
---|---|---|
Ellener Feld | 161,4 ha | 3.280 | Ellenerbrok/Schevemoor | 219,5 ha | 11.927 | Tenever | 254,8 ha | 10.247 | Osterholz | 537,8 ha | 5.246 | Blockdiek | 116,0 ha | 6.888 | Stadtteil Osterholz | 1.289,4 ha | 37.588 |
Noch heute erinnern die historischen Ortsbezeichnungen der fünf Ortsteile an die Zeit der holländischen Kolonisation.
Ellen bestand als Gewanndorf mit vier Vollhöfen schon vor der Dorfschaft Osterholz. Anschwemmungen der nicht eingedeichten Weser hatten einen niedrigen Sandrücken in der sumpfigen Niederung geschaffen, auf dem am östlichen Rand "ellen" liegt. Dieser Winkellage verdankt "Ellen" oder Elen" - wie es auch ursprünglich hieß - seine Bezeichnung. Es ist das alte Wort für Ecke oder Winkel.
Schevemoor war ursprünglich eine Allmende der holländischen Siedler. Später erwarben die Osterholzer Bauern entsprechend der Größe und der Lage ihrer Höfe einen Anteil an dem Schevemoorer Feld. Dem schrägen oder schiefen Verlauf dieser erworbenen und moorigen Grundstücke entspringt die plattdeutsche Bezeichnung "Schevemoor".
An dem Winterarm der Weser, der sich östlich von Osterholz durch die Niederung des Oyter Moores erstreckte, entstand die Ansiedlung "to-ten-över", was bedeutet "am Ufer gelegen". Diese Uferlage also verdankt das heutige Tenever seinen Namen.
Mit seiner Bezeichnung "Osterholz" wurde auf den ursprünglich reichen Baumbestand an Erlen, Eichen, Birken, Weiden und Buchen im Osten des Hollerlandes hingewiesen. In Osterholz hatten um 1181 Holländer mit der Urbarmachung und Besiedelung des zum Teil moorigen und ständig von Hochwasser bedrohten Gebietes begonnen.
Blockdiek schließlich weist auch noch auf den ursprünglichen Zustand des kultivierten Landes hin. Der Name wird von einem "Diek" oder "Deich" über einen "Brock" oder "Block", also über einen tiefer gelegenen Gebiet abgeleitet.